Mit der Webdokumentation „Gaza-Sderot: das Leben trotz allem“ zeigt ARTE subjektive Einblicke in das Leben rechts und links der israelischen Grenze, das durch das Korsett der Besatzung bzw. Anschläge bedroht wird.
Jenseits der Szenarien von Zerstörung und Angriffen, die man aus Israel/Palästina gewohnt ist, dokumentieren Webvideos, durch die man nach Belieben navigieren kann, das Alltagsleben von jeweils sechs Menschen in Gaza und sechs Israelis. Zehn Wochen lang verfolgt die Kamera einen wöchentlichen Ausschnitt aus der Lebensgeschichte der Protagonisten, die vereinzelt von einer Karriere als Boxer, alle aber vom Frieden träumen.
Die Grenze selbst war während der Produktion immer greifbar: Die Aufnahmen auf den beiden Seiten entstanden getrennt, es gab ein israelisches sowie ein palästinensisches Filmteam; auch die einzelnen Akteure kennen sich bisher nur von Bildern. „Seit Monaten ist die Grenze hermetisch abgeriegelt. Deshalb ist nur eine virtuelle Begegnung möglich“, bedauerte Serge Gordey, der Produzent der Webdokumentation, im ARTE-Live-Chat. Nach den letzten Wochen ist die Chance auf eine reelle Begegnung der Protagonisten noch utopischer geworden; von den Palästinensern hat die Film-Crew bis dato nichts mehr gehört.
Die Hoffnung auf einen erfolgreichen Friedensprozess, die im Zuge von Annapolis wieder etwas greifbarer wurde, ist angesichts der aktuellen Lage und der israelischen Bombardements des Gazastreifens in weite Ferne gerückt – wenn die heutige Wahl zugunsten des Hardliners Netanjahu und der Likud-Partei ausfällt, wird sich daran auch so schnell nichts ändern.
Gaza-Sderot: Das Leben trotz allem
ONLINE: http://gaza-sderot.arte.tv/
ARTE TV: Mittwoch 18. Februar um 05.00 Uhr
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